Restauration


Aus diesem Häufchen Elend soll wieder ein
glänzender Dieselzwerg werden.



Ich erwarb den Dieselzwerg in zerlegtem Zustand.
Die Teile wurden zwar schon einmal sandgestrahlt
und grundiert, doch aufgrund einer längeren
Standzeit bei meinem Vorbesitzer setzten
die Teile erneut Rost an.


Der Rahmen wurde aus 3-Zoll-Rohren bei Kühner & Berger
im Jahre 1951 zusammengeschweißt.


Dieselzwerg-Rahmen nach dem Sandstrahlen und Grundieren.


Auf die Grundierung wurden mehrere Schichten Spritzfüller
aufgetragen. Mit großem Aufwand wurde der Rahmen mit
Schmirgelpapier bearbeitet um eine schöne glatte Oberfläche
zu erhalten. Anschließend wurde der Kunstharzlack aufgebracht.


Für die Lackierung wurden folgende Farbtöne verwendet:

RAL 7012 Basaltgrau

(Original-Grundfarbe des Dieselzwerg)

RAL 3003 Rubinrot

(Felgen, Stoßstange, Anbaugeräte)

RAL 9010 Reinweiß

(Schriftzug)



Das Pritschen-Gestell wurde sandgestrahlt und grundiert. Nachdem
die Bretter und Beschläge angepasst und montiert waren habe ich
wieder alles zerlegt und die Teile einzeln lackiert.


Nachdem die einzelnen Bestandteile der Pritsche lackiert waren habe
ich wieder alles zusammengesetzt und nochmal komplett lackiert.
Die Bretter und Beschläge wurden wie anno dazumal mit Schloss-
schrauben und 4-Kant-Muttern befestigt. Der Schriftzug wurde mit
Hilfe der originalen Blechschablone auflackiert. Zu guter Letzt wurden
die originalen Einkammer-Rückleuchten, sowie die Kennzeichen-
Beleuchtung angebracht und verkabelt.


Die Achsschenkel samt Steckachsen wurden von der Firma
Kühner & Berger selbst hergestellt. Die Trommelbremsen
wurden von Perrot zugekauft.


Das Differenzial wurde von der Firma Prometheus zugekauft.
Hier wurde es demontiert und die Einzelteile vorgereinigt.


Der Differenzialkorb wurde ebenfalls zerlegt, gereinigt und geprüft.


Montierter Differenzialkorb.


Einzelteile der Hinterachse bereit zur Montage.


Bei der Montage und den Einstellarbeiten an der Hinterachse wurde
ich von Dieselzwerg-Experte Bruno Seifermann unterstützt. Das Spiel
zwischen Kegel- und Tellerrad wurde mit Distanzblechen eingestellt.


Hinterachse Lackiert.


Die Bremsbeläge wurden mit Kupfer-Nieten
auf den Bremsbacken befestigt.


„Innenleben“ der Perrot-Trommelbremse.


Da die Radbolzen zum Teil erheblich beschädigt waren, mussten
neue hergestellt werden. Vielen Dank an die Fa. Doninger in Achern!


Bremstrommeln mit eingesetzten Radbolzen.


Hinterachse komplett montiert


Die massiven Sprengring-Felgen wurden
sandgestrahlt, grundiert und lackiert.


Auch die Vorderrad-Felge sowie die Nabe wurden sangestrahlt,
grundiert und lackiert. Nachdem der Reifen samt Schlauch montiert
war, wurden noch neue Kugellager in die Nabe eingesetzt.


Die Gabel für das Vorderrad wurde ebenfalls von
Kühner & Berger in Eigenregie hergestellt.


Die restaurierte Gabel mit dem Innenleben der Lenkung. Leider gingen
die originalen Wälzlager verloren und mir waren die Abmessungen der
ursprünglich eingebauten Wälzlager unbekannt. Ich kaufte ein Axial-
Rillenkugellager sowie ein geschlossenes Radial-Rillenkugellager mit
genormten Maßen und ließ die Stahlbuchsen des Rahmens bei der
Firma Doninger in Achern auf die neuen Maße ausdrehen. Außerdem
musste noch eine Distanz-Hülse gerfertigt werden um die neuen Maße
auszugleichen.


Nach vielen Arbeitsstunden steht der Dieselzwerg
wieder auf eigenen Rädern.


Jeep-Getriebe nach dem Sandstrahlen.


Blick in das Schaltgetriebe. Dieses besitzt drei Vorwärtsgänge und
einen Rückwärtsgang. Die Gänge zwei und drei sind vollsynchronisiert,
der erste Gang ist gerade verzahnt.


Durch die Untersetzung im Verteilergetriebe werden
die Gänge in Straßen- und Ackergänge unterteilt.
Der Dieselzwerg besitzt somit insgesamt 6
Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge.


Das Getriebe wurde überholt, sandgestrahlt, grundiert
und schließlich lackiert. Das Getriebe (Schalt- und
Verteilergetriebe) kam bei allen Dieselzwergen aus
Beständen der Armee: Man schlachtete US-Jeeps
aus amerikanischem und britischem Besitz aus.
Auch Kupplung und Kupplungsglocke stammten
aus den US-Geländewagen.


In diesem Zustand kam der Dieselmotor bei mir an. Die letzten
Kurbelwellen-Umdrehungen liegen schon etliche Jahre zurück.


Der Einzylinder-Dieselmotor von Farymann soll bald wieder seine 11
PS bei 1500 U/min leisten. Der Hubraum beträgt ungefähr 1,125 Liter.


Bevor ich den Motor komplett zerlegte wollte ich die Gewissheit haben,
dass er überhaupt funktionstüchtig ist. An einem schönen Samstag machte
ich mich daran den alten Verdampfer wieder zum Leben zu erwecken. Die
Ventile wurden gängig gemacht, das Motorenöl gewechselt. Die Einspritz-
Pumpe und -Düse wurden ausgebaut, komplett zerlegt, gängig gemacht,
überprüft und wieder zusammengebaut und eingesetzt. Nach diesen und
weiteren Handgriffen war der Viertakt-Motor wieder fit und bereit nach
langer Zeit wieder die ersten Umdrehungen aus eigener Kraft zu machen.
Die Werkbank wurde zum provisorischen Prüfstand umgebaut und nach
einigen Umdrehungen mit der Hand-Kurbel sprang der gutmütige
Selbstzünder mit dumpfen und satten Tönen am späten Nachmittag an.

Dieselzwerg Farymann Dieselmotor
von Diesel Zwerg auf Vimeo.



Nach einem längeren Probelauf musste auch der
Farymann dran glauben und wurde komplett demontiert.
Hier der Bick in die liegende Zylinder-Laufbuchse
die einen sehr guten Eindruck machte.


Das Puzzel der anderen Art: Innenleben des Farymann-Dieselmotor.


Kolben und Pleuelstange des Selbstzünders.


Einprägungen auf der Stirnfläche des
Kolbens aus Aluminium-Legierung.


Die gewaltige Kurbelwelle mit angebautem Fliehkraft-Regler.


Motorblock aus Stahlguss nach dem sandstrahlen und grundieren.


Das überholte Reglergehäuse mit den Einzelteilen.


Die Einzelteile der überholten Bosch Einspritzpumpe.


Typenschild der Bosch Einspritzpumpe.


Der massive Motorblock mit eingesetztem Kolben und Kurbelwelle
sowie angeflanschtem Reglergehäuse samt Einspritzpumpe.


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